Allgemeine Informationen über Containerhäuser:

Mittlerweile erfreuen sich Containerhäuser nicht nur in den USA immer größer werdender Beliebtheit. Nachdem dieser neue Bautrend seit einigen Jahren in den vereinigten Staaten regelmäßig weiterentwickelt wurde, hat sich das Containerhaus nun auch endlich auf dem deutschen Markt etabliert. Aufgrund einer mittlerweile gesteigerten Energieeffizienz was Wärmedämmung und Verbrauch angeht, ist das Containerhaus vor allem bei jungen Investoren und Bauherren sehr beliebt. Der unkomplizierte und vor allem schnelle Bauprozess macht es außerdem attraktiv, sich kurzfristig für ein solches Bauvorhaben zu entscheiden.

Was versteht man unter einem Containerhaus

Ein Containerhaus ist in dem Sinne kein gewöhnliches Wohnhaus, wie man es aus der Nachbarschaft kennt. Viel mehr wird ein derartiges Wohngebäude aus einem sogenannten ISO-Container entwickelt. Dieser misst in der Regel in der Länge 12,2 Meter und in der Breite 2,5 Meter. Diese Maße sind grundsätzlich genormt, sodass der Zusammenbau des zukünftigen Wohnraums einheitlich gestaltet werden kann.

Ein Containerhaus bietet alle Möglichkeiten der Wohngestaltung wie auch ein normales Wohnhaus. Häufig werden diese Wohneinheiten mittlerweile auch bei Schulen oder als Unterkunft z. B. für Flüchtlinge oder als kurzfristige Überbrückungsmaßnahmen bereitgestellt. Von außen betrachtet lassen sich moderne Containerhäuser häufig kaum von anderen Häusern unterscheiden.

Welche Vorteile bietet ein Containerhaus?

Ein großer Vorteil beim Bau eines Containerhauses ist die verhältnismäßig überschaubare Planungsphase und die letztlich schnelle Umsetzung. Im Gegensatz zum Neubau eines Hauses entfallen bei einem Containerhaus langfristige Architekturarbeiten. Das Grundsätzliche ist bereits vorhanden: der Schiffscontainer. Durch den Umbau eines alten Frachtcontainers in eine tolle, moderne Wohneinheit wird außerdem die Umwelt zu einem nicht ganz unerheblichen Teil geschont. Wo alte und ausrangierte Schiffscontainer sonst aufwendig und mit hohen Kosten verbunden entsorgt werden müssen, können sie auf diese Weise einen ganz neuen Nutzen entwickeln. Außerdem werden wertvolle Ressourcen geschont, die sonst in die Herstellung neuer Baustoffe und –Materialien gesteckt würde. Auch so ergibt sich eine gute und schadstoffarme Umweltbilanz für das Containerhaus.

Doch nicht nur die Umwelt freut sich über diese neue Errungenschaft des Fortschritts: Auch das Portmonee des zukünftigen Besitzers wird geschont. Wo der Neubau eines Hauses oft mehrere hunderttausend Euro schluckt, halten sich die Kosten für ein Containerhaus im Rahmen des Erschwinglichen. Die Abwicklung des Transports an den geeigneten Standort ist schon beinahe das Aufwendigste am Bau der neuen Wohneinheit. Sobald der Transport des Containers beendet wurde, kann das eigentliche Bauvorhaben beginnen. Die Kosten für den Bau eines Containerhauses belaufen sich bei richtiger Planung auf gerade mal 10.000 Euro. So ist das neue Eigenheim schnell und einfach finanziert, wenn man dazu bereit ist, selbst mit Hand anzulegen und auf teure Einrichtung zu verzichten. Natürlich ist nach oben hin die Grenze offen. Auch hier gilt: je extravaganter, desto teurer. Ein fertig ausgestattetes Containerhaus ist bereits ab 15.000 Euro zu erwerben.

Wie wird ein Containerhaus geplant?

So schnell und einfach sich ein Containerhaus aufstellen lässt, so sorgfältig sollte auch die Planung dafür vorgenommen werden, damit der gesamte Prozess am Ende reibungslos ablaufen kann. Natürlich muss nicht nur der passende Container erworben werden, auch die richtige Standortwahl für das neue Heim ist entscheidend. Was genau alles beachtet werden muss, werden wir im Folgenden erklären.

Was muss man bei der Containergröße beachten?

Bevor es an die Umsetzung des eigentlichen Umbaus geht, sollte man sich darüber im Klaren sein, mit wie vielen Personen man zukünftig das neue Heim bewohnen möchte. Ursprünglich wurden in den Vereinigten Staaten die ersten Containerhäuser mit standardisierten 40-Fuß-Frachtcontainern gebaut. Dabei entsprechen 40 Fuß der Länge von 12,2 Metern. So ergibt sich für einen Container die Wohnfläche von ungefähr 30 Quadratmetern, was zum Leben für eine Person allein vollkommen ausreichend sein kann. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, außerhalb des Containers eine Art Terrasse zu errichten, was den Wohnkomfort zusätzlich erhöht. Wer mehr Platz benötigt, kann die Container ähnlich einem Lego-System nebeneinander oder aufeinander stapeln. So kann der Bauherr seiner Kreativität freien Raum lassen, ihm sind bei der Gestaltung mehr oder weniger keine Grenzen gesetzt, sofern er sich an geltende Vorschriften hält.

Was für ein Container sollte gekauft werden?

Mittlerweile werden statt alter Schiffscontainer auch Baucontainer vermehrt eingesetzt, da sich der Umbau eines Schiffscontainers grundsätzlich etwas aufwendiger gestaltet: Wer beim trapezförmigen Blech des Schiffscontainers Löcher in die Wand schneidet, muss, um die Stabilität zu gewährleisten, dies später wieder ausgleichen. Baucontainer bestehen hingegen in der Regel aus einem Stahlskelett. Bei der Wahl eines passenden Containers sollte grundsätzlich die Qualität beachtet werden. Auf dem Markt werden Container dabei in vier unterschiedlichen Qualitätsstufen angeboten: von A (entspricht herausragender Qualität) bis D (minderwertige Qualität). Es ist darauf zu achten, dass ein Container keine Risse oder Löcher aufweist. Auch Roststellen innerhalb des Containers sollten unbedingt vermieden werden.

Wie wird ein Containerhaus transportiert?

Sobald sich für ein Containermodell entschieden wurde, muss der Transport geplant werden. Dies geschieht in der Regel mit einem LKW oder einem entsprechend großen Anhänger. Sollte man nach dem Bau eines Containerhauses später umziehen müssen, kann man auch dann bequem das eigene Wohnheim mitnehmen. Natürlich sind die Kosten hierfür abhängig von der zu fahrenden Strecke. Der Kilometerpreis für den Transport beläuft sich durchschnittlich auf 1,50 Euro bis 3,00 Euro, ist also verhältnismäßig günstig. Dies ist natürlich abhängig von der Art des Transports und der Wahl des entsprechenden Fuhrunternehmens. Auch ist entscheidend, aus wie vielen miteinander verbauten Containern das gesamte Haus letztlich besteht.

Was gilt es bei der Standortwahl für ein Containerhaus zu beachten?

Normalerweise werden Frachtcontainer dazu konstruiert, unter sehr widrigen Bedingungen, wie z. B. starken Seegang oder anderer extremer Witterung standzuhalten. Auch Rangierunfälle, die beim Verladen oder Löschen am Hafen vorkommen können, sollte so ein Container problemlos aushalten können. Daher sind derartige Container grundsätzlich sehr robust und kommen auch nach jahrelangem Gebrauch noch als Baustoff für ein Containerhaus infrage./p>

Natürlich herrschen am zukünftigen Standort des neuen Heims keine Bedingungen wie auf hoher See. Dennoch ist bei der Suche nach einem geeigneten Ort die jeweilige Bauordnung des Bundeslandes darauf zu achten, wo das Containerhaus gebaut werden soll. Für die Aufstellung des Containers ist daher eine entsprechende Bewilligung des zuständigen Bauamtes einzuholen. Regelmäßig wird es eher gestattet, einen Container an abgelegenen Grundstücken oder Dauerstellplätzen als in einem stark bewohnten Wohngebiet aufzustellen. Natürlich gelten für die Errichtung eines Containerhauses dieselben Vorschriften eines Bebauungsplans wie für normale Häuser.

Was ist beim Fundament für das Containerhaus zu beachten?

Sobald der richtige Standort gefunden wurde, gilt es zu entscheiden, ob das Containerhaus zukünftig noch transportabel sein soll oder ob es fest auf dem Grundstück verbaut werden soll. Bei einem transportierbaren Containerhaus wird das Haus in der Regel auf einem Anhänger fixiert, welcher in der Folge als Boden fungiert. Soll das Haus auf festem Boden stehen, sollte ein entsprechendes Betonfundament angelegt werden. Je nach Größe des Containerhauses kann aber auch ein einfaches Streifen- oder Punktfundament gesetzt werden.

Mit der Herstellung des Fundaments sollte schon drei bis vier Wochen vor Lieferung des Containers begonnen werden, damit ausreichend Zeit zur Trocknung besteht. Nach Fertigstellung des Bodens sollte außerdem noch mindestens zwei Wochen gewartet werden, bis das Haus aufgestellt wird. Da auch für Containerhäuser die Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) gilt, ist bereits frühzeitig an entsprechende Wärmedämmung zu denken. Was genau beachtet werden muss, kann beim zuständigen Bauamt erfragt werden.

Was ist bei der Statik eines Containerhauses zu beachten?

Wie bereits erwähnt, gelten Container als sehr stabil. Auch Container, die langjährig in Benutzung waren, können bei guter Lagerung noch bedenkenlos eingesetzt werden, sofern sie frei von Rost, Rissen und Löchern sind. Auf Schiffen werden solche Container teilweise bis zu zehnfach übereinander gestapelt. Das allein spricht schon für die außerordentliche Stabilität. Wer Frachtcontainer mit entsprechenden Wänden aus Trapezblech verwenden möchte und in diese Löcher z. B. für Fenster fräsen will, der sollte trotzdem die Statik mit entsprechenden Stahlkonstruktionen verstärken. Die Hauptträger eines Containers sollten grundsätzlich nicht bearbeitet werden. Sollte sich dies nicht vermeiden lassen, ist ein geschulter Statiker zu Rate zu ziehen.

Mit welchen Kosten muss ich beim Bau eines Containerhauses rechnen?

Wer sich selbst um den Umbau eines Containers zum Wohnhaus kümmert, kann bereits ab 10.000 Euro ein vollwertiges Containerhaus sein Eigen nennen. Fertig ausgestattete Containerhäuser sind bereits ab 15.000 Euro erhältlich. Wer das komplette Bauvorhaben selbst in die Hand nimmt, sollte jedoch für einen ausreichenden finanziellen Puffer sorgen. So wird verhindert, dass ein fast fertiger Bau wegen Finanzierungsproblemen später doch noch vorzeitig abgebrochen werden muss.

Wie kann ich einen Bauantrag für ein Containerhaus stellen?

Für die Errichtung eines Containerhauses sind natürlich alle geltenden Rechtsvorschriften der Bauordnung zu beachten. Dafür ist grundsätzlich das jeweilige Bauamt bzw. die entsprechende Bauaufsichtsbehörde zuständig. Hierfür ist es notwendig, vor dem Kauf eines Containers einen entsprechenden Bauantrag zu stellen. Es sind entsprechende Vorgaben wie z. B. Brandschutz sowie gültige Wärmeschutz- und Energiesparstandards einzuhalten. Auch für die Stromversorgung und Abwasserentsorgung gibt es geltende Vorschriften. Wer sich unsicher ist, kann beim Bauamt vor Antragstellung nachfragen, ob es weitere Besonderheiten zu prüfen gilt. Ob sich hierfür eine sogenannte Bauvoranfrage lohnt, kann in einem kostenlosen Vorgespräch bei der Baubehörde abgeklärt werden.

Worauf ist bei der Einrichtung eines Containerhauses zu achten?

Natürlich kann ein eigenes Containerhaus auch nach den eigenen Vorlieben eingerichtet werden. Wichtig zu beachten ist jedoch, dass seit 2014 auch für Containerhäuser die entsprechenden Energiesparverordnungen gelten. Dazu zählen alle Vorgaben, welche die Energieeffizienz und den Wärmeschutz betreffen. Da mittlerweile immer mehr Containerhäuser bereits fertig gebaut angeboten werden, sind hier die meisten Vorgaben bereits erfüllt. Wer zukünftig möglichst autark leben möchte, zieht bei der Erstellung seines Containerhauses bereits die Planung einer Photovoltaikanlage in Betracht. So ist die Stromversorgung auf Dauer sichergestellt und man spart zusätzliche Stromkosten ein.