NGF & BGF im Grundriss - Bedeutung

NGF (Nettogrundfläche) und BGF (Bruttogrundfläche) sind zentrale Begriffe in der Bauplanung und Architektur. Sie beschreiben unterschiedliche Flächen eines Gebäudes, die für die Planung, Kostenkalkulation und Nutzung relevant sind. Während die NGF die tatsächlich nutzbare Fläche eines Gebäudes beschreibt, umfasst die BGF alle Flächen eines Gebäudes, einschließlich der Wände und Konstruktionen. Diese Flächenangaben sind essenziell für die Bauplanung und -ausführung, da sie die Basis für Berechnungen, Vorschriften und Kostenschätzungen bilden.

Definitionen

NGF (Nettogrundfläche)

Die Nettogrundfläche (NGF) ist die Summe der nutzbaren Flächen eines Gebäudes. Sie umfasst alle Räume, die tatsächlich genutzt werden können, wie Wohnräume, Büros, Lagerflächen, etc. Die NGF schließt jedoch keine konstruktiven Elemente wie Wände, Säulen oder Treppenhäuser ein. Zur Berechnung der NGF werden die Innenmaße der Räume herangezogen, das heißt, es wird von Wand zu Wand gemessen, ohne die Dicke der Wände zu berücksichtigen. Die NGF ist besonders wichtig, um die Effizienz eines Gebäudes in Bezug auf die Nutzung der verfügbaren Fläche zu bewerten.

BGF (Bruttogrundfläche)

Die Bruttogrundfläche (BGF) umfasst die gesamte Fläche eines Gebäudes, einschließlich der Wände, Säulen und anderer konstruktiver Elemente. Sie wird durch die Außenmaße des Gebäudes bestimmt, also von der äußeren Begrenzung der Außenwände. Die BGF ist ein wichtiger Faktor bei der Kostenschätzung und der Einhaltung von Bauvorschriften, da sie die Gesamtfläche eines Bauwerks darstellt, die in der Planung berücksichtigt werden muss. Die BGF gibt Auskunft darüber, wie viel Fläche insgesamt für das Bauwerk benötigt wird, einschließlich der Flächen, die nicht direkt genutzt werden können.

Unterschiede zwischen NGF und BGF

Vergleich

Der Hauptunterschied zwischen NGF und BGF liegt darin, dass die NGF nur die nutzbare Fläche eines Gebäudes umfasst, während die BGF die gesamte Fläche inklusive aller konstruktiven Elemente beinhaltet. Beispielsweise wird bei der NGF die Fläche eines Zimmers ohne die Wände gemessen, während bei der BGF auch die Fläche der Wände selbst einbezogen wird. Diese Unterscheidung ist besonders relevant bei der Planung von Gebäuden, da sie direkte Auswirkungen auf die Nutzbarkeit und die Kosten hat.

Anwendungsbeispiele

In einem Bürogebäude könnte die NGF die Fläche aller Büros, Besprechungsräume und Flure umfassen, während die BGF zusätzlich die Fläche der Wände, Treppenhäuser und eventuell sogar der Fassade miteinbezieht. In Wohngebäuden könnte die NGF die Wohnfläche ohne die Wände darstellen, während die BGF die Gesamtfläche des Gebäudes beschreibt, inklusive der Außenwände und eventueller technischer Räume. Diese Unterscheidung hilft Architekten und Planern, die Effizienz und Wirtschaftlichkeit eines Gebäudes zu beurteilen.

Praktische Anwendung

Berechnungsmethoden

Um die NGF zu berechnen, misst man die Innenmaße aller nutzbaren Räume eines Gebäudes und summiert diese. Wände, Treppenhäuser und andere nicht nutzbare Flächen werden hierbei nicht berücksichtigt. Bei der Berechnung der BGF wird die Fläche des Gebäudes anhand der Außenmaße ermittelt, also von der äußeren Begrenzung der Außenwände. Diese Methode schließt alle konstruktiven Elemente ein und liefert ein Gesamtbild der Fläche, die das Gebäude einnimmt.

Technische Details

Bei der Berechnung von NGF und BGF müssen besondere bauliche Komponenten berücksichtigt werden. Beispielsweise werden bei der NGF Flächen unter Treppen oder in Dachschrägen oft nur teilweise einbezogen, abhängig von der nutzbaren Höhe. Säulen und Träger, die Teil der Gebäudestruktur sind, werden bei der NGF nicht mitgezählt, während sie bei der BGF als Teil der Gesamtkonstruktion einbezogen werden. Diese Details sind entscheidend, um genaue Flächenangaben zu erhalten, die in der Planung und Bauausführung verwendet werden können.

Grafische Unterstützung

Zur Veranschaulichung der Unterschiede und zur Unterstützung bei der Berechnung von NGF und BGF können Diagramme und Skizzen sehr hilfreich sein. Diese grafischen Darstellungen zeigen, wie die Flächen im Grundriss ermittelt werden und verdeutlichen, welche Bereiche zu welcher Flächenangabe gehören. Beispielsweise könnte eine Skizze eines Grundrisses die Innenmaße für die NGF und die Außenmaße für die BGF darstellen, um die Berechnungsmethoden anschaulich zu machen.

NGF & BGF im Grundriss

NGF & BGF im Grundriss

Bedeutung in der Praxis

Planung und Bauvorschriften

NGF und BGF spielen eine zentrale Rolle in der Bauplanung und bei der Einhaltung von Bauvorschriften. Die BGF ist oft ausschlaggebend für die Einhaltung von Bauvorschriften, da sie die Gesamtfläche des Gebäudes angibt, die für Genehmigungen und Vorschriften relevant ist. Die NGF hingegen ist entscheidend für die Nutzungseffizienz und die Ausgestaltung der Innenräume, da sie die tatsächlich nutzbare Fläche eines Gebäudes beschreibt. Beide Maße sind wichtig, um ein Gebäude effektiv zu planen und die Bauvorschriften einzuhalten.

Marktwert und Effizienz

Die NGF und BGF haben direkten Einfluss auf den Marktwert eines Gebäudes. Ein höherer Anteil an NGF im Verhältnis zur BGF bedeutet, dass ein Gebäude effizienter in der Nutzung der verfügbaren Fläche ist, was den Marktwert positiv beeinflussen kann. Die BGF hingegen ist wichtig für die Kostenschätzung und die Bewertung des Gebäudes im Rahmen von Bauvorhaben. Ein gutes Verständnis beider Flächenangaben hilft, die Wirtschaftlichkeit eines Bauprojekts besser einzuschätzen und den Wert des Gebäudes am Markt zu optimieren.

Fazit

Zusammenfassend sind NGF und BGF zentrale Begriffe in der Bauplanung, die unterschiedliche, aber gleichermaßen wichtige Aspekte der Flächennutzung und -berechnung eines Gebäudes beschreiben. Ein klares Verständnis dieser Begriffe ist essenziell für Architekten, Bauherren und Planer, um effiziente und kostengünstige Bauprojekte zu realisieren.